Hallo Welt

Also da bin ich nun – Qurra tul ain Tegsan… so ist mein Name – zumindest in meinen Papieren. Qurra tul ain heisst so viel wie „Freude meiner Augen“, meine Augen sind gerade noch geschlossen, aber nicht mehr lange. Meine Besitzer werden mich aber Yaakun rufen, das erkläre ich später.

Yaakun_Baby00
Da bin ich nun…

Wie ihr sehen könnt, fehlt es mir noch etwas an Grazie – ich kann noch nichts sehen, meine Ohren sind auch eher nur im Weg und meine feine Nase, die meine Besitzer später mal zum Wahnsinn treiben wird, ist auch noch etwas faul. Ich werde mich einmal die nächsten zwei Wochen auf das wesentliche konzentrieren, fressen und schlafen. Meine Mutter Judita Jurkaya Zvezdochka hat mich am 22.April 2019 auf die Welt gebracht. Mich und meine 8! Geschwister. Obwohl wir Nackthunde sind, haben fünf meiner Geschwister kurzes Haar – aber sonst sind sie Xolos, wie ich einer bin!

Yaakun_Geschwister
Ich bin der oben im Bild, der seinem gefleckten, nackten Bruder das Futter wegfrisst…

Am besten versteh ich mich mit meinem Bruder, der ist genauso ruhig wie ich. Ausserdem passt er immer auf mich auf…

Yaakun Baby mit Bruder
Ich und mein Bruder beim Ausruhen
Yaakun Bruder passt auf
Mein Bruder schaut auf mich.


Nach zwei Wochen habe sie gesagt sollen meine Augen aufgehen. Das war dann auch so – einzig, es ist nicht leicht sie immer offen zu halten.

Das Problem mit dem Augenaufhalten…

Aber wenn man mich näher betrachtet… werdet ihr sehen, dass ich ein ganz ein feiner Kerl werde – einer mit Charakter! Eines meiner Merkmale, welches man hier schon erkennen kann, ist mein Blondes Büschel Haare an meiner rechten Wange – dieses wird in Zukunft noch viele Leute zum Schmunzeln bringen…

Mein Herzensbrecherblick…


Die Wochen vergehen und so wie es scheint haben mich meine neuen Besitzer schon ausgesucht. In der 13. Lebenswoche werde ich die Reise nach Wien antreten, bin gespannt!

Xolo – oder wie wir auf den Urhund kamen der dann nackt war …

Als wir im Dezember 2018 in unsere neue Wohnung gezogen sind, war schnell klar, dass wir einen Wachhund haben wollen. Wohnungen im letzten Stock sind prädestiniert für Einbrüche und die Entscheidung zwischen Überwachungskamera(s) und Hund ging mit Einstimmigkeit im Familienrat an den Wachhund. Wir haben zwar jetzt mittlerweile auch Überwachungskameras, aber um den Hund zu überwachen! Da wir in einer Stadt leben und somit Auslauf und Platzangebot begrenzt ist, war die Auswahl von diesen Kriterien bestimmt. Auch die Zeit als beiderseits berufstätig spielte eine wichtige Rolle. Die Vorstellung lagen zuerst bei einem Rotweiler, welcher ein Listenhund ist. Der aber schied aus, da unser damals minderjährige Sohn ja auch mal Gassi gehen soll. Dobermann war die nächste Wahl – doch es wäre ungerecht gewesen, einem Hund der mind. 2-3h Auslauf braucht pro Tag, in die Wohnung zu sperren. Je weiter die Suche ging, desto öfter lasen wir von tauben Dalmatinern, Dobermännern mit zu kleinem Kopf und folglich Kopfweh, Schäferhunden die mit 2 Jahren kaum noch gehen können, usw… Bei all dem Leid welches wir bei den „normalen“ Zuchthunden so sahen, verging es uns fast ein solches Geschöpf zu uns zu holen. Da kam schön langsam der Gedanke auf, was war davor – bevor alle Rassen so überzüchtet wurden? Nach kurzer Recherche war klar, es gibt auch noch Urhunderassen. Ihrer Zahl recht klein, müssen sie sich den FCI Standard mit dem Spitz teilen. Doch die nächste Ernüchterung folgte auf den Fuß. Jede dieser Urhunderassen war sehr mit Freiheitsdrang gesegnet und somit absolut ungeeignet für eine, wenn auch sehr schöne, Stadt wie Wien. Zu meiner Überraschung war da auch der Afghanische Windhund darunter – DER Modehund der 80iger – nur so am Rande. Aber Moment… da gibt es schon noch Urrassen, solche, die wir zuerst überlesen haben im schlauen Buch der Hunderassen, … weil sie eben „nackt“ sind und dabei sehr genügsam sind was den Auslauf betrifft.

Nun gut, nackt… wieso nicht. Von da an begann unserer Liebe zu den mexikanischen Nackthunden. Mit jeder Zeile die wir lasen über diese Rasse, die Kultur dahinter, ihre Geschichte, verliebten wir uns mehr in die „Xolos“. An dem Punkt in der Geschichte wo Hr. Hernán Cortés, seines Zeichen spanischer Eroberer in Mexico, mit seiner Entourage begann die Xolos als Nahrung zu missbrauchen, begannen meine Liebste, die ebenso Spanierin ist, die Schuldgefühle zu plagen und der Ruf nach Wiedergutmachung wurde laut. Nun gut, woher bekommt man den eigentlich so einen Nackthund, im Speziellen einen Xolo? Wir mussten sehr schnell feststellen, dass es in Österreich keine Züchter dafür gab, ja sogar die Gerüchte den Umlauf machten, die Zucht wäre verboten. Der Besitz, so viel war klar, war jedoch nicht verboten und so fanden wir über Internetrecherche heraus, dass es im April 2019 in Erfurt/Deutschland einen Wurf geben wird. Eigentlich perfekt um in den Sommerferien, nach den 8 Wochen die der Welpe bei der Mutter bleiben muss, sich voll und ganz auf das neue Familienmitglied zu konzentrieren. Es gab noch kurz die Diskussion ob es ein Xolo mit kleinem blonden Irokesen sein soll, oder doch der ganz nackte. Da ein Blonder in der Familie reicht, viel die Entscheidung auf den komplett nackten Welpen. In den 8 Wochen der Vorfreude wurde jede Menge Spielzeug gekauft, auch wenn der Vorsatz ein anderer war…